Anleihen

Vermögen aufbauen - Geld vermehren

Anleihen (festverzinsliche Wertpapiere)

Staats- und Unternehmensanleihen, auch Rentenpapiere, Obligationen, Bonds usw. genannt, sind rechtlich Schuldverschreibungen.

Wissenswertes zu den Produkten
Eine Vielzahl individuell gestalteter Formen von Anleihen sind auf dem Finanzmarkt erhältlich, die von Emittenten (Herausgeber der Wertpapiere) wie dem Staat, einem Unternehmen, einem Kreditinstitut oder einer anderen Organisation herausgegeben werden, um ein bestimmtes Vorhaben wie beispielsweise eine Unternehmenserweiterung, eine Neuentwicklungen oder einfach um Liquiditätsprobleme zu finanzieren. Diese Schuldverschreibungen, auch als „festverzinsliche Wertpapiere“ bezeichnet, aber auch unter dem Sammelbegriff „Rentenpapiere“ oder als „Inhaberschuldverschreibungen“ bekannt, kann der Investor als verbriefte Urkunden zu einer bestimmten Nennwertstückelung (Geldbetrag) vom Herausgeber, also dem Emittent erwerben, um dann im Gegenzug nach Ablauf einer Frist das eingesetzte Kapital mit Zinsen zurück zu erhalten.

Schuldverschreibungen eignen sich hervorragend als Zwischendepot zum Lagern größerer Geldsummen, zur Geldanlage für die Altersvorsorge, sowie zum monatlichen besparen. Zum Vermögensaufbau sind Anleihen nur dann geeignet, wenn die Erträge höher sind als die Inflation, die im Durchschnitt bei 3 % liegt. Anders sieht es aus, wenn Ausländische Staats- und Unternehmensanleihen geordert werden und somit die Währungsumrechnung zusätzlich für Rendite sorgen soll, oder in Unternehmen investiert wird, die mehr Gewinne versprechen als eine Staatsanleihe, womit das Anlagerisiko allerdings erheblich steigen kann.

Wer Wert auf große Sicherheit legt, hat auch die Möglichkeit, seine Wertpapiere nicht nur in Staatsanleihen finanzkräftiger Länder zu investieren, sondern kann auch Anleihen in Form eines Fonds erwerben, womit durch eine große Streuung das Anlagerisiko nochmals gemindert wird. Beim Handel an der Börse sind Fondsanleihen zwar auch Kursschwankungen ausgesetzt, die Volatilitätsbreite (Kursschwankungsbreite) fällt aber überwiegend gering aus. Die Schwankungsbreite richtet sich nach dem Angebot und der Nachfrage des Kapitalmarktes, sowie der Art des Wertpapiers, das sich im Fonds befindet (siehe auch „Fonds“ →).

Der Wert eines Papieres an der Börse richtet sich nach dem aktuellen Kurs:
• „unter pari“ (Kurs liegt unter 100 %), dann zahlt der Käufer nicht den vollen Betrag, sondern nur den prozentanteiligen Preis,
• „über pari“ (Kurs liegt über 100 %), dann zahlt der Käufer auch prozentanteilig mehr.

Anleihen werden als Nennwertstückelungen herausgegeben, beispielsweise mit ein Nennwertanteil von 100 € bei 100 %, dadurch sind bei Neuemissionen nur Geldanlagen in dieser vorgegebenen Betragshöhe möglich, wovon der Investor beliebig viele Anteile zeichnen/erwerben kann. Wurden die Anleihe bereits ausgegeben und liegt der Nennwertanteil bei 100 € und der Börsenkurs bei 98 % (unter pari), dann bezahlt der Investor nur noch 98 €. Liegt der Börsenkurs bei 102 % (über pari), muss der Investor für einen Nennwertanteil 102 € bezahlen. Beim Kauf während der Laufzeit sollte darauf geachtet werden, dass der Kurs möglichst weit „unter pari“ liegt, um unabhängig von den Zinserträgen, größtmögliche Kursgewinne erzielen zu können.

Folgende Punkte sind beim Handel mit Anleihen zu beachten:
• Kursschwankungen sind nur während der Laufzeit eines Papieres möglich. Wer also während dieser Zeit Anleihen erwirbt, oder vor Endfälligkeit verkauft, sollte auf den Börsenkurs achten. Beim Erwerb von Neuemissionen (Neuausgabe) zahlt der Investor immer 100 % des Nennwertes, Kursschwankungen sind ausgeschlossen. Dies gilt auch wenn die Anleihe bis zur Endfälligkeit gehalten wird, dann erhält der Investor 100 % des Nennwertes zurück.
• Am Ende einer Laufzeit eines Wertpapiers zahlt der Emittent 100 % des Nennwertes zurück, plus den Zinsen und je nach Wertpapier eventuell einen Bonus. Die Rendite errechnet sich somit aus dem Kursverlauf (sofern keine Neuemission erworben, oder der Verkauf vor Endfälligkeit getätigt wurde) der Restlaufzeit und/oder dem Ertragszins.

Zu beziehen sind die Wertpapiere entweder über einen Broker direkt an der Börse, bei einem Finanzdienstleister, bei einer Bank, oder über das Internet bei einem Wertpapierdiscounter, sowie bei der deutschen Bundeswertpapierverwaltung, wenn es eine Deutsche Staatsanleihe sein soll. Auch ein außerbörslicher Handel ist möglich, was meist auf Bankschuldverschreibungen zutrifft. Banken gehen mit ihren eigenen Produkten nicht immer an die Börse, sondern sprechen den Kunden auch direkt an.

Sicherheit
Anleihen werden als relativ solide und sichere Geldanlagen eingestuft, besonders wenn feste Zinssätze vereinbart werden und die Emittenten wie Unternehmen, Banken oder Staaten einen guten Ruf haben. Anleihen sind rechtlich Schuldverschreibungen, womit ein mögliches Verlustrisiko der Kapitalanlage in einer Staats- bzw. Firmenpleite besteht, auch wenn die Anleger teilweise durch Firmeninventar wie Gebäude, Maschinen, Grundstücke bzw. bei Staatsanleihen durch den Steuerzahler abgesichert sind. Daher sollten risikoreiche Papiere nur zur Beimischung in ein Depot Verwendung finden. Auch Bewertungs-/Ratingsinstitute die die Wertpapier nach ihrer Sicherheit sortieren, wie beispielsweise Moody´s, Morningstar oder Standard & Poor´s etc., können den Verlust schon im vornhinein begrenzen. In der Regel gilt: „je höher die Rendite, desto risikoreicher ist das Wertpapier bzw. der Emittent/Herausgeber“.

Wer in Deutsche Wertpapiere bzw. in Anleihen investiert, die auf Euro lauten, hat zwar kein Währungsrisiko, kann aber nicht von zusätzlichen Gewinnen profitieren, die durch den Umrechnungskurs entstehen können. Fällt allerdings eine Ausländische Währung gegenüber dem Euro, so muss der Anleger mit Verlusten rechnen.

Wertpapieranlagen sind weder Insolvenz- noch Hartz IV-geschützt. Wer also Arbeitslosengeld II bzw. Sozialhilfe bezieht, muss sein Erspartes aufbrauchen.

Wer Sicherheit bevorzugt kann auch in Fondsanleihen bzw. Rentenfonds investieren, womit auch das aufwendige Eigen-Management wegfällt. Hier ergibt sich die Sicherheit durch die breite Streuung in viele verschiedene Wertpapiere. So fällt es nicht so sehr ins Gewicht, wenn mal ein Emittent Konkurs geht. Auch kann der Investor selbst für Sicherheit sorgen, wenn dieser beispielsweise in seinem Portfolio mehrere verschiedene Papiere hält, allerdings muss der Investor den Kauf bzw. Verkauf selbst managen, was ansonsten ein Fondsmanager übernimmt.

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